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Wieder ein Einbruch in Halbzeit zwei

Drittliga-Handballer der Sportfreunde Budenheim unterliegen in Kirchzell

Im drittletzten Spiel vor Beginn der Abstiegsrunde haben sich die Sportfreunde Budenheim mit 28:21 (13:13) beim TV Kirchzell geschlagen geben müssen. Dabei folgte auf eine gute und ausgeglichene erste Halbzeit eine zweite mit zu wenig Durchschlagskraft im Angriff und Abstimmungsproblemen in der Abwehr.

Nach dem zwischenzeitlichen 10:6 für Kirchzell in der 18. Spielminute konnte sich die Gastmannschaft um den zusammen mit Finnian Lutze besten Feldtorschützen Lucas Weil (jeweils vier Treffer) bis zur Halbzeit ein 13:13 Unentschieden erarbeiten. In der zweiten Halbzeit folgen jedoch nur noch acht weitere Tore auf Seiten der Sportfreunde, was die Heimmannschaft aus dem Odenwald ihrerseits nutzte, um schließlich auch in dieser Höhe verdient zu gewinnen.
Erneut hat sich gezeigt, dass die Sportfreunde individuell und punktuell durchaus in der Lage sind, in der Dritten Handball-Bundesliga mitzuhalten. Bis zu der in drei Wochen beginnenden Abstiegsrunde gilt es für Chefcoach Volker Schuster jedoch, zusammen mit seinen Spieler ein System zu erarbeiten, welches auch über eine Halbzeit hinaus nachhaltigen Erfolg bringt. Nur so wird es auch im nächsten Jahr wieder Drittliga-Handball in Budenheim zu sehen geben.
Bis zum Beginn der Abstiegsrunde stehen noch zwei weitere Spiele an: Große Chance auf zwei weitere Punkte gibt es insbesondere gegen den aktuellen Tabellenletzten HSC Coburg II, der am Samstag (5. März) ab 19:30 in der Budenheimer Waldsporthalle gastieren wird. Die Sportfreunde wollen sich in ihrem letzten Heimspiel mit einer guten Leistung aus dem ersten Teil der Saison verabschieden, ehe es in der Woche darauf zum Abschluss zur HSG Rodgau Nieder-Roden geht. Die Budenheimer Spieler freuen sich über jeden Fan, der den Weg in die „Grüne Hölle“ findet und sie lautstark unterstützt.

Spieler und Tore der Sportfreunde Budenheim: Karim Ketelaer, Daniel Sturm – Maximilian Grethen (6/3), Lucas Weil, Finnian Lutze (je 4), Patrick Heß, Martin Schieke (je 2), Ömer Acar, Sören Dübal, Philipp Becker (je 1), Paul Baum, Manuel Kühn.

30.10.2021: Nachbericht Kirchzell - Vorbericht Rodgau/ Nieder-Roden

Das Feuer der ersten Spielminuten

Aufsteiger Budenheim beweist Drittliga-Tauglichkeit

Der Handball-Abend vergangenen Samstag wird uns noch lange in Erinnerung bleiben: Nach dem Abpfiff haben 250 Zuschauer in der heimischen „Grünen Hölle“ unsere Jungs der ERSTEN gefeiert. Mit 33:27 haben diese zuvor den etablierten Drittligisten TV Kirchzell in die Schranken gewiesen. Heute empfangen die Schützlinge von Trainer Volker Schuster als krönenden Abschluss ihrer Vierer-Heimspielserie die HSG Rodgau Nieder-Roden – ein Drittliga-Spitzenteam, das einen sehr schnellen Handball spielt und dabei kaum Fehler macht.

 

In ihren ersten Spielen in der neuen Liga hatte Aufsteiger Budenheimer den ersten Spielabschnitt oftmals verschlafen. Doch schon in der Partie zuvor gegen HaSpo Bayreuth haben die Sportfreunde das Gaspedal bereits unmittelbar nach dem Anpfiff gefunden. Und auch dieses Mal kamen die Gastgeber schnell ins Spiel: Sie erzielten gleich die ersten drei Tore (4. Spielminute) und setzten sich bis zur neunten Minute auf 7:1 ab. Vor allem Phillipp Becker übernahm in der Anfangsphase als Schütze Verantwortung und verstand es zudem, gemeinsam mit Kapitän Manuel Kühn die Budenheimer Deckung zusammenzuhalten. Beide waren maßgeblich an der schnellen und hohen Führung der Gastgeber beteiligt. Hinzu kam, dass der TV Kirchzell schnell auf seinen Führungsspieler Tom Spieß verzichten musste: Der frühere Zweitligaprofi verletzte sich ohne gegnerisches Einwirken an der Wade und konnte im weiteren Spielverlauf nicht mehr eingesetzt werden. Das erschwerte dem Gästeteam sicherlich die Aufholjagd, doch zumindest vermochten sie es zu verhindern, dass sich Budenheim noch weiter absetzen und eine frühe Vorentscheidung erzwingen konnte.

Nach 18 Minuten erzielte Sportfreund Patrick Hess das 12:6 – und damit genau den Zwischenstand aus dem vorigen Spiel gegen Bayreuth. Damals kippte das Spiel zu diesem Zeitpunkt, und am Ende musste sich Budenheim mit einem unbefriedigendem 25:25-Unentschieden begnügen. Und auch diesmal machten sich fortan plötzlich Fehler im Spiel der Heimmannschaft bemerkbar, nachdem der Kirchzeller Trainer Heiko Karrer seinem Team eine deutlich offensivere Abwehrvariante verordnet hatte. Vier Tore erzielten die Gäste bis zur 22. Minute in Folge – doch bis zur Pause konnte sich Budenheim wieder stabilisieren und seinen Vorsprung auf 18:13 ausbauen.

Lutzes Comeback

In der zweiten Halbzeit schafften es die Budenheimer, ihren Vorsprung souverän ins Ziel zu bringen. Als effektives Mittel gegen die immer offensivere Deckung der Kirchzeller tauschte Volker Schuster seine großgewachsenen Rückraumspieler Philipp Becker, Manuel Kühn und Sören Dübal gegen die kleineren und wendigeren Akteure Paul Baum und Lukas Nagel sowie Maximilian Grethen aus. Die neue Rückraumachse schaffte es vor allem durch Sperren ihres Kreisläufers Martin Schieke und immer wieder geduldige Angriffe, sich Torerfolge zu erarbeiten und Kirchzell auf Distanz zu halten. In der Schlussphase freuten sich die Zuschauer über Finnian Lutzes Comeback, der nach wochenlanger Pause – er hatte sich die Strecksehne im Finger gerissen – endlich wieder eingreifen und sich mit dem Tor zum 29:22 (49. Minute) belohnen konnte. Zehn Minuten später erzielte der neben Linksaußen Arne Teschner (fünf Treffer) erfolgreichste Budenheimer Schütze Max Grethen mit seinem sechsten Treffer den 33:27-Endstand.

Für Volker Schuster war es ein besonderes Spiel, da er auf seinen einstigen A-Jugend-Trainer bei der TuSpo Obernburg traf. Doch er weiß diesen Erfolg einzuordnen. „Kirchzell ist eine Mannschaft, die mit uns auf Augenhöhe ist und ihre Punkte ähnlich wie wir eher zu Hause mit den eigenen Fans im Rücken holt. Wir gehen davon aus, dass es im Rückspiel schwieriger wird.“

Schwergewicht kommt

Am Samstag begrüßen wir als großes Finale der Budenheimer Vierer-Heimspielserie um 19:30 Uhr ein echtes Drittliga-Schwergewicht in der „Grünen Hölle“: Zu Gast sind die Baggerseepiraten der HSG Rodgau Nieder-Roden. Die Hessen spielen ihre neunte Saison in Folge in Liga 3 und standen in den vergangenen Jahren oftmals im oberen Tabellendrittel oder gewannen gar die Vizemeisterschaft. „Ich erwarte eine starke Mannschaft“, so Volker Schuster: „Sie spielt einen schnellen Handball und macht dennoch wenig technische Fehler. Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir ihr Tempospiel in den Griff bekommen und benötigen zudem eine gute Wurfquote.“

Spieler und Tore: David Sturm, Karim Ketelaer – Maximilian Grethen (6/2), Arne Teschner (5), Philipp Becker, Patrick Heß, Kai Diehl, Lukas Nagel (je 4), Sören Dübal (2), Finnian Lutze, Lucas Weil, Martin Schieke, Eike Rigterink (je 1), Paul Baum, Manuel Kühn.