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Nichts zu holen in Kandel

Nichts zu holen in Kandel
Sportfreundinnen unterliegen dem südpfälzischem Oberliga-Spitzenreiter deutlich

 

Beim neuen Tabellenprimus TSV Kandel standen die Sportfreunde Budenheim von Beginn an auf verlorenem Posten und kassierten beim 33:24 (19:11) nicht nur die zweite Niederlage in Folge, sondern auch die bislang zweithöchste in dieser Saison. Derart chancenlos waren die Sportfreundinnen zuletzt Anfang Oktober bei der 29:17-Pleite gegen die VTV Mundenheim – und genau gegen diese Gegnerinnen wollen die Budenheimerinnen bei ihrem Heimspiel am Samstag (5. Dezember, Anpfiff um 18 Uhr) gleich doppelte Wiedergutmachung betreiben.

Die zweithöchste Saison-Niederlage in Kandel kam für Budenheims Trainerduo Quilitzsch & Quilitzsch nicht unerwartet: Bereits das Abschlusstraining am Donnerstag hatte es aufgrund vieler Krankheitsfälle in der Mannschaft absagen müssen, und zwischenzeitlich war nicht einmal sicher, ob die Budenheimerinnen aufgrund der angespannten Personalsituation überhaupt würden antreten können. Mit Carina Oberborbeck mussten sie auf die angestammte Vorgezogene ihrer offensiven Abwehrformation verzichten, und auch die etatmäßigen Halben Sophie Hugger und Elena Becker fehlten. Eine positive Überraschung war es dann, dass die Reservebank der Sportfreundinnen mit drei Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen doch üppiger besetzt war als erwartet – auch deshalb, weil sich Diana Quilitzsch ein weiteres Mal bereit erklärt hatte, ihr Traineramt an der Seite gegen eine Spielerinnen-Position auf der Platte einzutauschen.

Wer hingegen fehlte, waren die angesetzten Schiedsrichter, und auch die Hallenanzeige verweigerte an diesem Spieltag ihren Dienst. Als nach reichlich Aufregung doch Ersatz für das verschollene Schiedsrichtergespann gefunden worden war und die Zeitnehmer sich mit Smartphone und Torklapptafel beholfen hatten, konnte das Spiel schlussendlich mit 15-minütiger Verspätung beginnen.

Alle Hoffnungen schnell verflogen
 

Die Budenheimerinnen starteten mit zwei einfachen Toren von Sophie Weber gut in die Partie – und das, obwohl die Gäste auf das geliebte Haftmittel auf dem Spielball verzichten mussten. Nach einem parierten Siebenmeter beim Stand von 4:4 in der 10. Minute schien es sogar kurzzeitig so, als könnten die Sportfreundinnen für eine Überraschung sorgen. Doch nachdem Kandel ein Team-Timeout genommen und sich dabei neuformiert hatte, konnte der Heimverein seine gewohnte Gegenstoßstärke wie üblich ausspielen und sich innerhalb von acht Minuten mit sechs Toren absetzen.

 

Die Budenheimerinnen hingegen übten in der Folge bis zum 19:11-Pausenrückstand auf den Rückraumpositionen „zu wenig Druck in die Tiefe und Torgefährlichkeit“ aus, so Trainer Marcus Quilitzsch, stattdessen suchten sie eher notgedrungen als zielgerichtet die Abschlüsse über die Außen oder den Kreis. Doch nicht nur im Angriff fehlte die nötige Durchschlagskraft, auch in der Abwehr zeigten sich immer wieder Mentalitäts- und Abstimmungsprobleme. „Es geht nicht um die wenigen Situationen, in denen wir einen positionsbezogen Zweikampf verloren haben, sondern vielmehr um fehlende Körpersprache, Grundaggressivität und ein ausbaufähiges Rückzugsverhalten“, bemängelten Marcus und Diana Quilitzsch.

In die zweite Halbzeit starteten die Sportfreundinnen mit zwei Treffern ihrer Rechtsaußen Carla Schurich, der mit insgesamt neun Toren erfolgreichsten Budenheimer Torschützin an diesem Abend. Kandel verwaltete seinen Vorsprung in der Folgezeit jedoch mühelos und ohne selbst weitere Impulse setzen zu müssen. Nach 60 gespielten Minuten und einem 33:24-Endstand pfiff Spontan-Schiedsrichter Heiko Messemer, der eine bemerkenswert gute Leistung gezeigt hatte, das Spiel ab.

Mission Doppel-Wiedergutmachung

 

Am Samstagabend (5.Februar, 18 Uhr) trifft das Team der Budenheimer Sportfreundinnen vor heimischer Waldsporthallen-Kulisse auf das Team der VTV Mundenheim, gegen das sie im Hinspiel beim 29:17 die bislang höchste Saisonniederlage eingefahren hatte. Das Schlagwort „Wiedergutmachung“ gilt also gleich doppelt – einmal bezogen auf das vergangene Wochenende in Kandel und einmal bezogen auf das unbefriedigende Hinspiel-Ergebnis. Mundenheim steht mit 15:11 Punkten derzeit einen Platz hinter den Sportfreundinnen (17:13 Punkte) auf Rang sechs, wobei die Tabelle dadurch etwas verzerrt ist, dass Budenheim bereits zwei Spiele mehr absolviert hat.

Trainer Marcus Quilitzsch kann in dieser Partie endlich wieder auf eine vollbesetzte Bank hoffen, einzig hinter dem Einsatz von Rückraum-Mitte-Spielerin Anna Mussenbrock steht derzeit noch ein Fragezeichen: „Wenn das Publikum mitzieht und uns nach vorne pusht, sehe ich gute Chancen, dass wir unsere Mini-Negativserie beenden und wieder an unsere starken Leistungen seit Ende Oktober anknüpfen können.“

Die erst vor zwei Wochen erlassene behördliche Regional-Klausel beim Hallen-Einlass wurde inzwischen wieder ausgesetzt, sodass Zuschauer mit Status 2G+ unabhängig von ihrem Wohnort Zutritt haben. Die Sportfreunde bitten darum, dass alle Zuschauer*innen – also auch die geboosterten – vor dem Betreten der Waldsporthalle einen tagesaktuellen, negativen Corona-Test gemacht haben, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Spielerinnen und Tore der Sportfreunde Budenheim: Michelle Nicolay, Angelina Keil, Helen Kiefer – Carla Schurich (9/1), Sophie Weber (4), Dorina Nahm, Elena Taboada Meyer (je 3), Julia Köppe (2), Lara Hilbert, Isabell Horn, Franziska Stein (je 1), Diana Quilitzsch.