Skip to main content

Berichte männliche B-Jugend

"Mit Prädikat gemeistert"

|   mB-Jugend

Nach TuSEM-Essen-Gala: DM-Viertelfinale am Samstag gegen Rhein-Neckar Löwen perfekt

Mit Nervenstärke, einem mutigen und disziplinierten Auftritt und einer ihrer besten Saisonleistungen haben die U17-Bundesliga-Handballer der Sportfreunde Budenheim einen überzeugenden Sieg im „Finale ums Viertelfinale“ der Deutschen Meisterschaft eingefahren. Gegner TuSEM Essen stand beim 43:35 von der ersten Minute an auf verlorenem Posten – daran änderte auch die frühe Rote Karte des Budenheimer Top-Torschützen Max Hessinger nichts. Schon diesen Samstag (3. Mai) um 17 Uhr empfangen die Sportfreunde Budenheim einer der Topfavoriten für den Deutschen U17-Meistertitel im Viertelfinal-Hinspiel in der heimischen Waldsporthalle: die Rhein-Neckar Löwen!

Im entscheidenden letzten Spiel in der Meisterrunde um den Viertelfinaleinzug war die Waldsporthalle mit rund 500 Zuschauern bis auf den letzten Platz prall gefüllt. Die Stimmung war schon vor dem Anpfiff gigantisch, denn die Anhänger beider Mannschaften unterstützten ihre Teams lautstark und ohne Unterbrechung. Die Eltern der Sportfreunde-Jungs hatten gar eine Choreografie in den Vereinsfarben blau und weiß vorbereitet, mit denen sie gemeinsam mit hunderten weiterer Budenheimer Fans ihre von Fabian Vollmar und Kai Schiebeler trainierte Mannschaft schon beim Einlaufen begrüßten.

Im Hinspiel Ende März hatte Budenheim (10:8 Punkte, plus 19 Tore, Rang 3 der Meisterrundengruppe C) eine seiner schlechtesten Leistungen in dieser Spielzeit abgerufen und gegen den TuSEM Essen (12:6 Punkte, plus 7 Tore, Rang 2) 15 Minuten vor dem Ende mit acht Toren hinten gelegen. Eine deutliche Leistungssteigerung in den Schlussminuten reichte zwar nicht für einen Sieg – die knappe 38:40-Niederlage hielt jedoch die Hoffnung am Leben, Essen im alles entscheidenden Rückspiel in der eigenen Waldsporthalle noch überholen und als Gruppenzweiter ins Viertelfinale einziehen zu können. Da bei Punktegleichstand am Ende der Meisterrunde zunächst der direkte Vergleich und dann die Tordifferenz entscheidend ist, war klar, dass den Sportfreunden ein Sieg mit zwei Toren Abstand reichen würde. „Wir wollten es einfach besser machen als im Hinspiel“, so Fabian Vollmar. „Das war für die Jungs schon Motivation genug.“

Max Hessinger früh disqualifiziert

Und tatsächlich: Die Budenheimer Heimmannschaft ließ von der ersten Minute an keinen Zweifel daran, dass sie sich diese Chance auf den größten Erfolg einer männlichen Jugendmannschaft der Vereinsgeschichte nicht entgehen lassen will. Über 3:0 (6. Minute) und 5:1 (8.) konnten sich die Sportfreunde früh auf 12:7 (17.) absetzen. Die Stimmung in der „Grünen Hölle“ brodelte nicht – sie kochte! Essen war bei diesem Zwischenstand zwar selbstverständlich noch im Rennen, denn die mit Blick auf das Gesamtergebnis vier Tore Rückstand wären theoretisch schnell aufgeholt. Aber der Auftritt der Sportfreunde-Jungs bis zu diesem Zeitpunkt ließ allein die Frage zu: Wie lange wird es dauern, bis sich das Team entscheidend absetzen wird?

Doch dann der Schockmoment: Ausgerechnet Budenheims Top-Torschütze Max Hessinger griff seinem Gegenspieler Niklas Kieslich bei einer völlig missratenen Abwehraktion in den Wurfarm – und kassierte vom guten Schiedsrichter-Gespann Sophie Hugger und Helena Nitzke, das trotz aufgeheizter Atmosphäre seiner Linie über 60 Minuten treu blieb, folgerichtig glatt Rot (18.).

Das für viele Zuschauer wirklich Erstaunliche: Das Budenheimer Kollektiv steckte diesen immensen Verlust ganz locker weg und machte einfach genauso weiter wie zuvor. Mehrfach konnte die Heimmannschaft den Vorsprung gar auf sieben Tore ausbauen, ehe sich Essen am Ende der ersten Halbzeit mit einem Drei-Tore-Lauf zum 20:16 wieder ein wenig zurück ins Spiel kämpfte. Den Schlusspunkt hinter Abschnitt eins setzte dann jedoch Sportfreund Alvar Matsuura mit seinem Treffer zum 21:16-Halbzeitstand.

Zweite Rote Karte gegen Budenheim

Entschieden war zu diesem Zeitpunkt noch nichts – und genau das war die Botschaft, die das Trainerduo Fabian Vollmar und Kai Schiebeler seinen Jungs in der Halbzeitansprache deutlich vermittelte. „Ein kurzes Hoch unserer Gäste aus dem Ruhrgebiet hätte reichen können, um das Spiel wieder zu kippen“, so Kai Schiebeler: „Darum durften wir kein bisschen nachlassen.“

Und tatsächlich kam Budenheim hochkonzentriert aus der Pause zurück: Felix Kessel schraubte den Vorsprung in der 37. Minute mit seinem Treffer zum 27:18 auf neun Tore in die Höhe. Zwar stand die Abwehr nicht immer sattelfest und ermöglichte es Essen immer wieder, zu freien Abschlüssen zu kommen. Aber zum einen hatte Paul Kohlmaier im Budenheimer Tor einen Sahnetag erwischt und vereitelte reihenweise Großchancen der Gäste. Zum anderen war auf die Offensive weiterhin Verlass: Im Rückraum konnte sich insbesondere Felix Kessel auszeichnen, der selbst große Torgefahr ausstrahlte und zudem immer wieder Kreisläufer Henri Schleif gekonnt in Szene setzte – beide kamen am Ende auf jeweils acht Treffer. Zudem überzeugten Budenheims schnelle Flügelspieler: Ole Schiebeler auf rechts mit sechs und Phillip Patrzalek auf links gar mit elf Treffern, der damit noch vor dem Essener Jaro Schober zum Top-Torschützen dieser erneut sehr torreichen Partie avancierte. In der Schlussphase stellten beide Teams ihre Defensivbestrebungen weitgehend ein, sodass sich Treffer bei konstant bleibendem Sieben-bis-Acht-Tore-Abstand im Halbminuten-Takt abwechselten.

Allein Sportfreund Henri Schleif wollte eine knappe Minute vor dem Ende auch in der Defensive noch einmal ein Ausrufezeichen setzen – und handelte sich mit einer überhasteten Abwehraktion an der Mittellinie die zweite Budenheimer Rote Karte ein. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt längst entschieden und endete kurz darauf mit 43:35. „Es war für unsere Jungs das größte Handballspiel in ihrer bisherigen Laufbahn“, so Fabian Vollmar. „Und sie haben es mit Prädikat gemeistert!“

Viertelfinale gegen Rhein-Neckar Löwen am Samstag

Die Reise der U17-Sportfreunde in der Jugendbundesliga geht nun in die K.O.-Runde und damit verbunden die zweite Verlängerung: Bereits am Samstag (3. Mai, Anpfiff um 17 Uhr) stellen sich im Viertelfinal-Hinspiel der Deutschen Meisterschaft die Rhein-Neckar Löwen in der Budenheimer Waldsporthalle vor. „Der Bundesliga-Nachwuchs aus Mannheim ist gespickt mit Jugend-Nationalspielern und gilt als einer der heißen Favoriten auf den Titel“, so Kai Schiebeler. „Aber wir haben eine Außenseiter-Chance – und die wollen wir nutzen!“ Dabei erhoffen sich die Budenheimer Spieler eine mindestens ebenso starke Unterstützung von den Rängen wie im herausragenden Spiel gegen den TuSEM Essen. Schiebeler abschließend: „Kommt am Samstag alle in Blau in die Waldsporthalle und pusht unsere Jungs nach vorne – wir brauchen jeden einzelnen von Euch!“

Für die Sportfreunde Budenheim spielten und trafen: Paul Kohlmeier, Alexander Estevan, Henri Gransee – Phillip Patrzalek (11/2), Henri Jakob Schleif, Felix Kessel (je 8), Ole Schiebeler (6), Alvar Matsuura (5), Max Hessinger (3/1), Timo Schorr (2), Marius Lupp, Henry Schön, Frederik Conrad, Lennard Cordes, Tobias Stutzmann, Cornelius Marhöfer

Mehr
Viertelfinale! Budenheims Handballer schaffen die Sensation (Allgemeine Zeitung, 27. April 2025)
35:43! Tusem Essen bekommt in Budenheim mächtig die Bude voll (WAZ, 26. April 2025)
„Wahnsinnstag, Wahnsinnsspiel, Wahnsinnsstimmung“ (handball.net, 28. April 2025)
Ticker und Torschützen (handball.net, 26. April 2025)
Um ein Haar aus der Kurve geflogen (eigener Hinspiel-Bericht, 1. April 2025)
Alle Spielberichte der U17-Bundesliga-Jungs

Zurück
Der TuSEM Essen ist bezwungen, das Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft erreicht. Darin trifft das Budenheimer U17-Bundesliga-Handballteam bereits am Samstag in der Waldsporthalle auf die Rhein-Neckar Löwen. Fotos: Sportfreunde Budenheim / Ingo Fischer
Trainer Fabian Vollmar (mit A-Anhänger) und die Budenheimer Bank erlebten ein mitreißendes Spiel.
Die Waldsporthalle hielt den Atem an, als Max Hessinger seinem Gegenspieler Niklas Kieslich in den Wurfarm greift und die Platte mit Roter Karte verlassen muss.
Anschließend übernahmen andere Spieler der Sportfreunde Verantwortung – hier erzielt Timo Schorr einen sehenswerten Treffer aus dem linken Rückraum.
Des einen Freud: Während Felix Kessel (Nummer 2) die starke Parade seines Keepers Paul Kohlmeier bejubelt, ist die Enttäuschung des TuSEM-Spielers Jan-Luca Mevissen (Nummer 8) trotz Unschärfe deutlich erkennbar.