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Auf keiner Seite gab es Jubel

|   Herren 1

Handballer der Sportfreunde Budenheim und SG Zweibrücken trennen sich unentschieden

Gegen die ebenfalls krisengeschüttelte SG Zweibrücken hat das Regionalliga-Team der DJK Sportfreunde Budenheim zwar nach drei Niederlagen in Folge den erhofften Befreiungsschlag verpasst – beim 22:22 (10:11) konnten sie aber zumindest einen Punkt in der heimischen Waldsporthalle behalten. Ein weiterer Youngster feierte dabei einen beeindruckenden Einstand, während ein weiterer Routinier aus dem Rückraum auf die Verletztenliste wechselte. Am Samstag (9. November) stehen die Sportfreunde beim Tabellendritten TuS KL-Dansenberg vor einer schwierigen Aufgabe.

Zweibrücken – das ebenso wie die Sportfreunde zu den „klassischen“ Spitzenteams der Regionalliga zählt – ist ebenso wie Budenheim vom Verletzungspech gebeutelt und stand vor dem Spiel mit 4:8 Punkten nur auf Rang 10 von 14. Die Aufgaben des etatmäßigen Trainers, Klaus Peter Weinert, musste dort der verletzte Tom Gieser übernehmen, der in Budenheim vor einigen Jahren mal fast ein „Tor des Monats“ für Zweibrücken geworfen hatte. Sein Gäste-Team startete stark, während bei den Sportfreunden Budenheim zu Beginn des Spiels nicht viel zusammenlaufen wollte: Schnell lagen die Gastgeber mit 5:8 (14.) und später mit 7:10 (21.) hinten.

Die Sorgenfalten auf der Stirn des Budenheimer Cheftrainers, Thomas Gölzenleuchter, wurden noch tiefer, als sich die ohnehin angespannte Personalsituation noch verschärfte: Der bis dahin mit drei Treffern torgefährlichste Spieler der Sportfreunde, Rechtsrückraum Sören Dübal, verletzte sich im Kniegelenk und konnte nicht weiterspielen. Doch Budenheim gab nicht auf. Begünstigt durch zwei Zeitstrafen der Zweibrücker und der daraus resultierenden zeitweiligen doppelten Überzahl, kämpften sich die Sportfreunde durch Treffer des starken Debütanten Ben Brednich und Julius Thrun bis zur Halbzeit auf 10:11 heran.

Nicht gut genug nachgelegt

„Wir verwerfen aktuell zu viele freie Bälle“, sagte Sportfreunde Arne Teschner in der Pause und hatte damit das Hauptproblem seines Teams zutreffend erkannt – dies änderte sich nach dem Wiederanpfiff: Mit neuem Schwung, dank schneller Gegenstöße und konsequenten Abschlüssen drehten die Sportfreunde das Spiel – plötzlich stand es nach einem halbzeitübergreifenden 6:0-Tore-Lauf 14:11 (34.). Es schien, als hätte das Gastgeberteam endlich die Oberhand gewonnen – aber weit gefehlt. Ausgerechnet aus der Roten Karte gegen Maximilian Kromer, der Torwart Karim Ketelaer beim Siebenmeter am Kopf getroffen hatte (34.), schöpften die Gäste neue Kraft und beendeten die Budenheimer Dominanz: „In dieser Phase bringen wir den Gegner durch eigene Fehler wieder ins Spiel, anstatt uns entscheidend abzusetzen“, analysierte Co-Trainer Philipp Becker später.

Und so bleibt es richtig spannend: Zwischenzeitlich konnte Zweibrücken beim 18:19 (46.) und 19:20 (21.) sogar wieder die Führung übernehmen, doch als Julius Thrun zunächst den Ausgleich besorgte und Lukas Nagel seine Sportfreunde gar mit 22:20 (54.) in Führung brachte, deutete alles auf ein Happy End für die Gastgeber aus. In den letzten sechs Minuten der Partie allerdings gelang der Heimmannschaft kein einziger weiterer Treffer mehr, und Stephan Jahn erzielte 45 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich für Zweibrücken. Statt den vermeintlich letzten Angriff des Spiels im Idealfall mit dem Siegtreffer abzuschließen, vertändelten die völlig verunsicherten Sportfreunde anschließend den Ball, sodass Zweibrücken seinerseits noch zehn Sekunden lang die Chance auf den Lucky Punch bekam – doch Torwart Karim Ketelaer sicherte seinen Sportfreunden mit der letzten Parade des Spiels zumindest noch das Unentschieden und verhinderte so den absoluten Stimmungskiller. Die Frage „Punktgewinn oder Punktverlust?“ konnte nach dem Spiel niemand so richtig beantworten: Keines der Teams jubelte, stattdessen gab es hängende Köpfe auf beiden Seiten.

Einen sehr starken Eindruck hinterließ der nächste junge Regionalliga-Debütant im Team der Sportfreunde, Ben Brednich. Der 19-jährige Rückraumspieler steht ansonsten im Kader der Oberliga-Herren II und krönte seinen Erstmannschafts-Einstand mit einer über weite Strecken sehr guten Leistung und vier Treffern aus dem Rückraum.

Fahrt zum Spitzenteam nach Dansenberg

In ihrem nächsten Spiel geht es für die mit 7:7 Punkten weiterhin auf Rang sieben stehenden Sportfreunde am Samstag (9. November, Anpfiff um 20 Uhr) auswärts gegen den TuS KL-Dansenberg. Der Regionalliga-Absteiger spielt mit 12:2 Punkten bislang eine starke Saison und steht nur aufgrund eines weniger absolvierten Spiels hinter dem TV Homburg (13:3 Punkte) auf Rand drei der Regionalliga-Tabelle. Auch in Bestbesetzung wäre dies eine große Herausforderung für die Budenheimer Handballer, die aufgrund der Verletztenmisere derzeit nicht zu den stärksten Teams der Liga zählen. Ob die Sportfreunde mit einem volleren Kader als zuletzt werden antreten können, ist derzeit noch nicht absehbar. Klar ist aber, dass es die Sportfreunde dem Favoriten so schwer wie möglich machen wollen.

Für die Sportfreunde spielten und trafen: Karim Ketelaer, Dominik Schäfer – Lukas Nagel (5), Ben Brednich (4), Sören Dübal, Tim Grathwol (je 3), Julius Thrun, Arne Teschner, Sven Erkert (je 2), Martin Schieke (1), Lucas Weil, Fabian Vollmar, David Schmitt.

Drin! Nach vier Minuten trifft Ben Brednich zum ersten Mal im Trikot der Budenheimer Herren 1, im Spielverlauf sollten drei weitere Tore des starken Debütanten folgen. Foto: Sportfreunde Budenheim / Ingo Fischer