Thomas Gölzenleuchter tritt zurück - Philipp Becker übernimmt Cheftrainer-Position
In der Herren-Regionalliga-Mannschaft der DJK Sportfreunde Budenheim steht ein Wechsel auf der Cheftrainerposition bevor: Zur Winterpause wird Thomas Gölzenleuchter sein vor anderthalb Jahren begonnenes Engagement bei den Sportfreunden vorzeitig beenden – das Spiel am kommenden Samstagabend beim Tabellenführer HV Vallendar wird sein letztes sein. „Gölzes“ Aufgaben als Cheftrainer wird der bisherige Co-Trainer, Philipp Becker, übernehmen. Darauf haben sich Mannschaftsrat, Vorstand und beide Trainer im Einvernehmen verständigt. Thomas Gölzenleuchter hatte das Amt des Cheftrainers der Budenheimer Herren-1-Regionalliga-Mannschaft im Mai 2023 von Volker Schuster übernommen – zum zweiten Mal, denn bereits zwischen 2016 und 2018 hatte er zwei Spielzeiten lang diese Aufgabe sehr erfolgreich ausgefüllt. In seiner ersten Saison nach der Rückkehr, 2023/24, erreichte der A-Lizenz-Inhaber mit seiner Mannschaft einen vor dem Hintergrund vieler langfristiger Verletzungen sehr respektablen fünften Platz der Oberliga Rheinland-Pfalz/ Saarland, die seit dieser Spielzeit in Regionalliga Südwest umbenannt wurde. In seiner zweiten, aktuellen Saison blieb seinen Sportfreunden das Verletzungspech treu. Nach einem vor dieser Prämisse überraschend guten Saisonstart mit drei Auftaktsiegen führten weitere langfristige Ausfälle dazu, dass sich die Sportfreunde nach anschließend sieben von acht sieglosen Spielen in Folge bis auf den neunten Platz der Regionalliga durchreichen lassen mussten. In dieser schwierigen Phase ist in der Mannschaft der Wunsch nach neuen Impulsen auf der Cheftrainer-Position gereift. Nachdem sie den Vorstand am vorvergangenen Montag (2. Dezember) detailliert über die Gründe – über die im einzelnen Stillschweigen vereinbart wurde – informiert hatte, verständigten sich Abteilungsvorstand und Thomas Gölzenleuchter schließlich einvernehmlich auf ein vorzeitiges Ende des noch bis einschließlich April laufenden Übungsleiter-Vertrags. Thomas Gölzenleuchter informierte am vergangenen Donnerstag (5. Dezember) seine Mannschaft nach dem Abschlusstraining, dass er sein Traineramt nach den beiden Spielen gegen Nieder-Olm und Vallendar niederlegen wird.„Tollen Job gemacht“ „Es war mir wichtig, dass ich die Entscheidung selbst treffen konnte, wie und wann ich meine Trainertätigkeit bei den Budenheimer Sportfreunden beende“, so Thomas Gölzenleuchter, der gleichzeig auch einräumt, enttäuscht über die Kommunikationswege zu sein: Zwar habe ihn die Mannschaft schon vor längerer Zeit über Probleme in der Zusammenarbeit informiert, jedoch habe er angenommen, dass diese inzwischen ausgeräumt seien. Daher habe ihn die Entscheidung jetzt überrascht und persönlich getroffen. Besonders gefreut habe es ihn jedoch, dass ihm seine Mannschaft am vergangenen Wochenende mit der überzeugenden Leistung beim 32:22-Erfolg im Heimspiel gegen den TV Nieder-Olm ein schönes Abschiedsgeschenk an sein Budenheimer Publikum in der Waldsporthalle ermöglicht habe. „‘Gölze‘ hat in den vergangenen anderthalb Jahren einen tollen Job bei uns gemacht“, so Abteilungsleiter Gerhard Mussenbrock. In Zusammenarbeit mit Co-Trainer Philipp Becker habe Thomas Gölzenleuchter eine stabile Mannschaft geformt. Für die Verletztenmisere, die Ursache für den Einbruch gewesen sei, trage er keine Verantwortung. Tatsächlich habe Gölzenleuchter die personellen Herausforderungen im Stammkader als Chance wahrgenommen, viele junge Spieler aus der A-Jugend und der Zweiten Mannschaft an die Regionalliga-Mannschaft heranzuführen. „Persönlich habe ich gut mit Thomas zusammengearbeitet, unser Verhältnis war und ist stets freundschaftlich und kollegial“, so Mussenbrock. Jedoch habe es Unstimmigkeiten in der Zusammenarbeit mit dem Team gegeben, die mit der Verletzten- und Tabellensituation nur bedingt etwas zu tun hätten und die der Mannschaftsrat jetzt an den Vorstand herangetragen habe. „Wir mussten reagieren und sind froh, mit Thomas Gölzenleuchter eine Konsenslösung gefunden zu haben, die bei weitem nicht perfekt ist, mit der aber alle zumindest einigermaßen gut leben können.“ Glücklich sei der Vorstand mit der Entwicklung nicht, da er von allen Beteiligten im Vorfeld zu wenige Informationen erhalten habe. „Hier müssen wir jetzt schnell Strukturen aufbauen, die uns in die Lage versetzen, unsere Vermittlerrolle bei auftretenden Problemen und Spannungen etwa zwischen Teams und Trainern künftig besser ausüben zu können als das jetzt der Fall war“, so Mussenbrock, der überzeugt davon sei, dass bei einem früheren Informationsaustausch zwischen den Beteiligten eine andere Lösung möglich gewesen wäre. Der Abteilungsleiter abschließend: „Ich danke Thomas Gölzenleuchter herzlich für seine geleistete Arbeit, sein großes Engagement und für das nicht selbstverständliche einvernehmliche Ende der Kooperation. Wir Sportfreunde wünschen ihm viel Erfolg für seine weitere sportliche Laufbahn!“Philipp Becker übernimmt Als neuer Cheftrainer hat sich auf ausdrücklichen Wunsch der Mannschaft und des Vorstands der „Wahre Sportfreund“ (Spitzname) und bisherige Co-Trainer Philipp Becker zur Verfügung gestellt. „Pibbo“, der am Samstag seinen 35. Geburtstag feiert, ist Ur-Budenheimer und -Sportfreund, hat mit vier Jahren das Handballspielen bei den Minis begonnen, war als Spieler jahrelang eines der bekanntesten Gesichter der ersten Herren-Mannschaft und hat bereits in der Ära Volker Schuster, noch als Spieler, die Position des Co-Trainers übernommen und diese nach dem Cheftrainerwechsel unter Thomas Gölzenleuchter weiter ausgeübt. „Ich habe eine klare Vorstellung davon, wie der Handball aussehen soll, den wir spielen“, so Philipp Becker. Diese Ideen wolle er seinen Jungs vermitteln, damit sie seine Vorgaben individuell umsetzen und anwenden können. Wichtig sei ihm eine möglichst flexible und kreative Spielweise, „statt starr in einem System zu agieren“. Sein kurzfristiges Ziel sei die Wiedereingliederung der verletzten Spieler, mittelfristig will Becker die vielen jungen Talente aus der Jugend und aus der zweiten Mannschaft integrieren: „Gemeinsam mit den etablierten Spielern der ‚Ersten‘ kann so eine schlagfertige Mannschaft entstehen, die sich wieder in die Spitzengruppe der Regionalliga einreihen soll.“ Philipp Becker dankt Mannschaft und Vorstand für das Vertrauen – aber vor allem dankt er seiner Frau: „Seit Jahren ermöglicht mir Sonja mein Engagement für die Sportfreunde. Ohne dass sie mir den Rücken freihält, wäre das definitiv nicht möglich.“ Wir wünschen „Pibbo“ viel Spaß und Erfolg in seiner neuen Funktion als Cheftrainer!MehrSF Budenheim: Handballteam wünscht sich neuen Trainer (Allgemeine Zeitung vom 12.12.2024)Volker Schuster geht - Thomas Gölzenleuchter wird wieder Chef-Trainer (Archiv vom 10.1.2023)"Wahrer Sportfreund" Philipp Becker beendet Aktiven-Karriere (Archiv vom 5.5.2019)Volker Schuster als Gölzenleuchter-Nachfolger vorgestellt (Archiv vom 12.12.2017)